Freizeitkonzept

 

GEPS-OVS Reisnerstraße

1030 Wien, Reisnerstraße 43

 

Ganztägige Schulformen

Die ganztägigen Schulformen werden im Wiener Raum eine immer wichtigere Einrichtung. Durch die geänderten Familienstrukturen, wo beide Eltern erwerbstätig sind oder Alleinerzieher den Alltag neben der Arbeit gestalten müssen, fällt der ganztägigen Schulbetreuung eine immer wichtigere Rolle zu. In Wien haben sich zwei Modelle der ganztägigen Schulform etabliert. Dies ist einerseits die Ganztagsschule und andererseits die Schule mit getrennter Nachmittagsbetreuung, allgemein als Offene Schule bezeichnet.

Die Offene Schule ist im Gegensatz zur Ganztagsvolksschule kostenpflichtig. Die Kosten betragen derzeit pro Tag 10,26€.

 

Modellbeschreibung

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Ganztagsvolksschule und einer Offenen Volksschule (OVS) besteht darin, dass in einer Offenen Volksschule nicht alle Schülerinnen einer Klasse am Betreuungsteil teilnehmen und dass der Betreuungsteil an den Vormittagsunterricht anschließt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Schülerinnen nur an bestimmten Tagen der Woche (jedoch an mindestens 3 Tagen) den Betreuungsteil besuchen. Die Betreuung wird ausschließlich Kindern des Standortes angeboten. Die Anmeldung gilt für das betreffende Unterrichtsjahr. Die Regelung für bestimmte Entlassungszeiten wird individuell von der Schul- bzw. Freizeitleitung festgelegt.

Der nachmittägliche Betreuungsteil besteht aus Freizeit inklusive Mittagessen und Lernzeit, wobei die Lernzeit von Lehrerinnen der Schule abgehalten werden und die Freizeit und Essensgänge von FreizeitpädagogInnen gestaltet und beaufsichtigt werden. Diese FreizeitpädagogInnen sind beim Verein für Kinder und Jugendbetreuung angestellt. Der große Unterschied zu einer Ganztagsschule besteht darin, dass der zeitliche Wochenplan von den Eltern auf das private Freizeitprogramm der Kinder abgestimmt werden kann. Das bedeutet, dass zum Beispiel das Kind am Montag und am Dienstag um 17 Uhr, am Mittwoch um 15 Uhr am Donnerstag und am Freitag um 16 Uhr die  Betreuung verlässt. Wir empfehlen die Kinder mindestens bis 15 Uhr in der Betreuung zu lassen, da von 14- 15 Uhr die Lernstunde stattfindet in der die Kinder mit einer Pädagogin der Schule die Hausübungen machen und Zeit zur Übung haben.

Die Gruppengröße soll entsprechend den Bestimmungen des Wiener Schulgesetzes in der Regel 19 Kinder nicht überschreiten. Gruppen können auch klassenübergreifend gebildet werden. Bei Erkrankung oder personellen Engpässen (im Notfall) ist eine Gruppengröße bis 25 Kinder möglich.

Das Mittagessen wird täglich frisch geliefert. Die Kinder dürfen sich das Menü selbst vom Buffetwagen nehmen, die Betreuer unterstützen die Kinder dabei, besonders die kleineren.

 

Betreuung

Frühaufsicht

In der Offenen Volksschule Reisnerstraße ist eine Betreuung ab 7:15  möglich. Diese Betreuung findet derzeit in 3 Gruppen in 3 Klassenräumen im 2. Stock statt und wird von Lehrerinnen abgehalten. Die Kinder gehen dann von diesen Räumen selbständig um 7:45 in ihre Klassenräume zum Unterricht.

 

Nachmittagsbetreuung

Nach dem Vormittagsunterricht der um 11:55 oder 12:55 endet, gehen Kinder, die nicht in der Nachmittagsbetreuung angemeldet sind entweder nach Hause oder in einen außerhalb des Schulgebäudes gelegenen Hort.

Derzeit sind 154 Kinder bei uns an der Schule zur Nachmittagsbetreuung angemeldet. Das ist etwas mehr als ein Drittel der gesamten Schüleranzahl der Volksschule Reisnerstraße. Die Kinder werden in 8 Gruppen von FreizeitpädagogInnen betreut. Die Betreuung endet spätestens um 17 Uhr, am Freitag um 16 Uhr.

Die Kinder werden jeweils zur vollen Stunde in der Reisnerstraße entlassen, wo sie von ihren Eltern unten vor der Schule in Empfang genommen werden können oder alleine nach Hause gehen dürfen. Wann die Betreuung für jedes einzelne Kind endet wird von den Eltern 1x zu Beginn des Schuljahres bestimmt, abgestimmt auf das jeweilige Wochenprogramm des Kindes. Es ist daher möglich, auch andere Freizeitkurse privat zu besuchen.

 

Schulraumstruktur

Neben den Klassenräumen stehen uns für unsere 8 Nachmittagsgruppen 6 Freizeiträume zur Verfügung mit der darauf abgestimmten Einrichtung wie einer Bauecke oder einer Kinderspielküche. Die 7. Gruppe ist in unserem textilen Werkraum untergebracht, eine Freizeitgruppe befindet sich in einem Klassenraum.. Dadurch kann diese Gruppe erst ab 13 Uhr den Raum für sich nützen. Kinder die schon um 12 Uhr aus haben, gehen entweder essen oder sind in anderen Gruppen aufgeteilt.

Für das Mittagessen stehen uns 2 Speisesäle zur Verfügung, für die Bewegungseinheiten für den Nachmittag steht unseren Kindern ein Turnsaal zur Verfügung.

Die Lernstunden verbringen die Kinder jeweils in der Zusammensetzung ihrer Gruppen in einem Klassenraum, um den Kindern eine adäquate Lernumgebung zu bieten. Kinder, die ihre Aufgaben schneller erledigen, können mit ihrem Freizeitbetreuer die Klasse verlassen und den im selben Stockwerk liegenden Freizeitraum aufsuchen, damit während der Lernstunde in Ruhe zu Ende gearbeitet werden kann.

So oft es das Wetter zulässt verbringen die FreizeitpädagogInnen die Bewegungseinheiten im nahegelegenen Modenapark. Die Kinder werden jeweils zur vollen Stunde zur Schule zurückgebracht um die Entlassungszeiten ein zu halten.

 

Freizeitpädagogische Schwerpunkte

Schulische Ganztagsangebote sind nicht nur eine zeitliche Verlängerung der Halbtagsschule, sondern eine neue Lernkultur. Veränderte Lernarrangements und die zeitliche Struktur sind Voraussetzung für eine bessere individuelle Förderung der Schüler und Schülerinnen, welche das vorrangige Ziel ist, um Chancengleichheit zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sowohl hinsichtlich der Unterrichtsqualität als auch der qualitativen Ausgestaltung des Ganztages gefördert und gefordert werden.

Mit dem Freizeitangebot werden folgende Zielsetzungen verfolgt:

 

Physische Fitness

durch ausreichende Bewegung, um Bewegungsmangel auszugleichen und die motorische Entwicklung zu unterstützen; insbesondere an jenen Tagen, an denen im Stundenplan kein Unterricht in „Bewegung und Sport“ vorgesehen ist, sind die Angebote im Bereich der Freizeit nach Möglichkeit so zu setzen, dass eine Bewegungseinheit angeboten wird. Dafür sind geeignete und zur Verfügung stehende Außen- und Innenbereiche einzubeziehen. Derzeit bieten wir durch Vereine am Nachmittag Fußball, Judo, Tennis, Hipp Hopp und Landhockey an.

 

Schulische Kulturarbeit

Entfaltung von Kreativität und sozialen Kompetenzen: Singschule (Chor und Flöte), Schachpädagogik durch Einmietung eines Schachvereins, kreatives Gestalten, wie Malen, Zeichnen  und Kulturspaziergänge von Pädagoginnen der Schule am Nachmittag durchgeführt.

Als GEPS Schule ist uns auch am Nachmittag das Vermitteln von Sprachen ein Anliegen. Wir bieten derzeit Russisch und Ungarisch als Unverbindliche Übung am Nachmittag an.

 

Erweitertes Freizeitangebot

Trotz eines alten, innerstädtischen Schulgebäudes, welches einen nur kleinen Raum für Bewegungsangebote zulässt, sind wir bemüht durch Einmietung von Vereinen das Bildungs- und Bewegungsprogramm zu erweitern. Diese Angebote stehen nicht nur unseren Nachmittagskindern zur Verfügung, sondern auch Kindern die in einem Hort außerhalb des Schulgebäudes untergebracht sind, sowie Halbtagskindern.

Trotz des sehr großen Angebotes wird darauf Wert gelegt, dass immer ein Turnsaal für eine Bewegungseinheit für die Nachmittagsgruppen zur Verfügung steht, sodass auch bei Schlechtwetter, wenn ein Besuch des Modenaparks nicht angebracht ist, die tägliche Bewegung im Turnsaal angeboten werden kann.

Derzeit bieten wir durch Vereine am Nachmittag Fußball, Judo, Tennis, Hipp Hopp und Landhockey an.

 

Soziales Lernen

Entwicklung von Kontaktfähigkeit, Toleranz, Konfliktmanagement usw. als Beiträge zu Inklusion, Friedenserziehung, Gewaltprävention, u. ä. werden in das Angebot integriert. Globale Erziehung ist uns nicht nur am Vormittag ein wichtiges Anliegen. Wir wollen ein Weltbild vermitteln, dass Kinder erkennen lässt, ein Teil dieser Welt zu sein für die wir auch alle Verantwortung tragen.

 

Lesen

Die Kulturtechnik „Lesen“ ist durch eine positive Lesekultur und Leseatmosphäre, ein altersadäquates Literaturangebot und Bibliotheksnutzung zu fördern. Es stehen den Gruppen nicht nur Leseecken zur Verfügung, es ist auch gerne gesehen, dass die Kinder ihre Lesehausübung im Freizeitraum absolvieren.

 

Persönlichkeitsbildung

Stärkung von Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Stärkung des Selbstkonzepts, eigene Stärken und Schwächen erkennen, Umgang mit Gefühlen usw. Seit Jahren bieten wir einen Selbstverteidigungskurs für Kinder an. Wer Grenzen setzten kann, akzeptiert sie auch leichter.

 

Freizeitverhalten

Ohne Leistungs- und Konkurrenzdruck zu einem sinnvollen Freizeitverhalten führen (z. B. spielerische und sportliche Aktivitäten, Umgang mit den Medien und Social Media, Lesen usw.)Durch gezielt ausgesuchte Lehrausgänge soll den Kindern Ideen für ein richtiges Freizeitverhalten vermittelt werden. Auch durch Workshops an der Schule durch Fachleute vermittelt werden die Kinder angehalten Neues kennen zu lernen. So haben wir heuer z.B. einen Jonglierworkshop angeboten.

 

Erholung

Für die Schülerinnen und Schüler sind Freiräume (in den Außen- und Innenbereichen) und Erholungsphasen zur selbstständigen Ausgestaltung vorzusehen

vgl. Betreuungspläne für ganztägige Schulformen S. 16 ff. (Bundesministerium für Bildung)

Schwerpunkte im Bereich der Erziehung

eigenverantwortliches und selbständiges Lernen und Tun

soziale Verantwortung übernehmen

respektvoller Umgang miteinander

sich in angepasster Form Gehör verschaffen und seine Wünsche äußern

Finden und Erkennen der Rolle in der Welt im Hinblick auf den Globalen Gedanken

Verantwortung für Ressourcen der Welt (Umweltschutz)

Individualisierung und Interessensförderung

Umweltbewusstsein erwecken und fördern

kulturelle Angebote

 

Organisation der Freizeit

Dadurch, dass wir 16 Klassen haben sind die Nachmittagsgruppen nicht homogen, sondern bestehen meist aus Kindern von 2 Klassen. Wir sind bestrebt den Kindern den gesamten Aufenthalt in der Schule möglichst in einem Stockwerk zu ermöglichen. Lediglich die Turnsäle und die Speisesäle befinden sich im Erdgeschoß, wo alle Kinder hingehen müssen. Aufzug haben wir in dem 135 Jahre alten Gebäude nicht. Der Wechsel zwischen Garderobe, Klasse für die Lernstunde und die Freizeitgruppe ist jedoch meistens auf einem Stock.

Während der Essensgänge zwischen 12 und 13 Uhr werden die Kinder von den Freizeitpädagogen betreut. Hier können die Kinder zwischen körperlichen Aktivitäten im kleinen Turnsaal oder kreatives Gestalten in der Gruppe entscheiden.

Von 14- 15 Uhr finden alle Lernstunden parallel statt. Danach gehen die Kinder wieder in ihre Gruppe, in einen der vielen Freizeitaktivitäten oder nach Hause.

 

Schwerpunkte und Ausflüge

Regelmäßig begleiten die Freizeitpädagogen die Klassen am Vormittag auf Lehrausgänge.

Am Nachmittag wird je nach Ausbildung der Freizeitpädagogen Eislaufen oder Kulturprogramm angeboten, wobei dafür meistens der Freitag herangezogen wird. Dazu werden Angebote von außen zu uns an die Schule geholt oder die Kinder besuchen Gruppenweise Veranstaltungen. Kreatives Gestalten ist jedoch in allen Gruppen ein Grundprinzip.

 

Planung der Freizeitangebote

Die Planung erfolgt in Form einer Jahresplanung, die in 2 Monatsabschnitte eingeteilt ist. Die Planung lässt die Einarbeitung von besonderen Workshops und Veranstaltungen zu, die sich erst im Laufe des Schuljahres ergeben. So haben wir das Angebot Kürbisse schnitzen zu gehen zum Thema Herbst und Halloween eingearbeitet, nachdem wir für den Workshop einen Termin bekommen haben. .

In der Reflexion wird dann über das Gelingen und etwaige Aufnehmen in die nächste Jahresplanung gesprochen und entschieden.

 

Zukunftsperspektiven

Die Optimierung der ganztägigen Betreuung ist eine besondere Herausforderung, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder orientiert und dem ständigen gesellschaftlichen Wandel unterliegt. In den wöchentlichen Teamsitzungen werden laufend Verbesserungsvorschläge erarbeitet, um den großen organisatorischen und logistischen Aufwand zu vereinfachen und zu optimieren. Auch geben sich die FreizeitpädagogInnen in diesen Sitzungen untereinander kollegiales Feedback und pädagogische Unterstützung.